Donnerstag, 27. März 2014

Klammerbeutel

Jedes gute Schnittmuster beginnt mit einer Idee. Dann folgen Zeitungspapier und/oder Karton, eine Nähmaschine und Ausbesserungen. So ist es zumindest bei mir.
Da ich selbst zur Fraktion Webware gehöre, dienen die meisten meiner Werke der Dekoration, werden Taschen oder Täschchen und erst am Ende stehen Kleidungsstück. Ich LIEBE Baumwolle ♥

Mein neustes Freebook, gibt es vermutlich bereits zu Hauf. Aber ich möchte euch zeigen, wie ihr euch euren Schnitt und somit eure Version hiervon am schnellsten selber machen könnt:

Der Klammerbeutel
Ich wusste gar nicht mehr, dass es diese Dinger tatsächlich so noch zu kaufen gibt. Als ich den ersten im Laden gesehen hatte, gab es einen wunderschönen Moment, einen Flashback. Meine Mutter hatte zwei solcher Teile und auch wenn es eine Ewigkeit her ist, wusste ich plötzlich wieder haargenau wie diese aussahen. Bei allen Erinnerungen um meine Mutti, meine Kindheit wird mir warm ums Herz, also hab ich Klammerbeutel ebenfalls direkt ins Herz geschlossen.

SCHNITTMUSTER selbst herstellen

Für euer Schnittmuster braucht ihr eine Zeitungsseite (oder größeres Papier), Stift und Schere. Und als Vorlage einen Kleiderbügel. Ich benutze Kinderkleiderbügel einer Modekette *hust* weil diese a) schön klein sind, und der Beutel sonst einfach zu klumpig werden würde, b) weil sie weiß und aus Plastik sind, so passen sie zu jedem Stoff und können nicht stocken oder dergleichen und c) weil ich einfach Unmengen davon hier habe ;)


Legt den Kleiderbügel auf eure Zeitung und zeichnet den obere Umriss (ohne Haken) nach. Schneidet nun den oberen Rest der Zeitung weg, behaltet aber den unteren und die seitlichen Teile. Jetzt faltet ihr eure Zeitung der Mitte entlang, so dass eure ober Schnittkante passt. Jetzt dürft ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen und den tatsächlichen Beutel unten drunter zeichnen. Durch das Falten geht ihr sicher, dass der Beutel auch symmetrisch wird. Mein Beutel wird in der Mitte etwas schmaler und nach unten hin wieder breiter. Man kann ihn aber auch eckig machen.


Schneidet nun den Rest aus und faltet euer Schnittmuster auseinander. Nun könnt ihr euch nochmal von der Form überzeugen, gefällt es nicht nehmt alle Änderungen wieder im gefalteten Zustand vor. Wenn ihr zufrieden seid, dürft ihr das Schnittmuster entweder direkt verwenden oder vorher auf Karton übertragen. So habe ich es gemacht, weil ich es häufiger benutze. Dieses Schnittmuster ist nun OHNE Nahtzugabe!!


Nun fehlen noch zwei Linien auf eurem SM. Diese könnt ihr euch entweder denken, oder bereits aufzeichnen. Sie zeigen die beiden Teile an aus denen das Vorderteil eures Beutels genäht werden.
Die erste Linie ist die Oberkannte des unteren Teils, also der Teil wo ihr hineingreift und die Klammern einfüllt. Bei mir ist das etwa dort, wo der Kleiderbügel aufhört. Denkt an Nahtzugabe zum Versäubern (wenn ihr mit Schrägband arbeiten wollt, braucht ihr natürlich keine NZ)
Die zweite Linie zeichnet ihr einfach 7cm UNTER der ersten (ich habe auf meinem Bild nur 5cm, allerdings ist das etwas knapp). Diese dient dem oberen Teil, der etwas länger ist, so dass man nicht auf die Linke Seite der Rückteils sieht,selbst wenn der Beutel etwas voller ist. (Tipp: Zum übertragen des SM auf den Stoff könnt ihr die Zeitung an diesen Linien falten und es lässt sich so für alle drei benötigten Teile nutzen ;) )


Legt nochmal den Bügel auf euer Schnittmuster und markiert euch die Öffnung für den Haken. Einfach rechts und links vom Haken ca 0,5cm eine Markierung machen. Diese Markierung sind auch anfang und Ende eurer Naht.

Nähanleitung KLAMMERBEUTEL

Material:
  • Euer Schnittmuster
  • Nähmaschine, farblich passendes Garn, Schere
  • Webware (Baumwolle, Leinen, Jeans etc)
  • Solltet ihr den Beutel zweckentfremden evtl Vlies zum Verstärken
  • evtl Schrägband
  • Verzierungen wie Webband, Schleifen, Bügelbilder etc


Ihr braucht drei Teile Stoff. Der erste ist das Rückteil und dann zwei Teile für die Vorderseite. Denkt bitte an die Nahtzugabe. Zunächst widmet ihr euch dem Beutelteil der Vorderseite.
Die Eingriffkante müsst ihr nun Versäumen. Entweder ihr faltet die gerade Kante einfach zweimal nach links und näht sie ab oder ihr umfasst sie mit Schrägband. Außerdem dürft ihr nun nach herzenslust Verzieren.


Das obere Teil könnt ihr nun ebenfalls an der Kante Versäumen oder Versäubern, ich schneide manchmal sogar nur mit der ZickZackschere die Linie entlang und das reicht auch völlig. Man sieht diese Kante nicht und sie soll nur nicht ausfransen.


Nun geht es schon ans Nähen. Legt die Stoffe wie folgt vor euch hin: Rückteil rechte Seite nach oben, Unteres Vorderteil rechte Seite unten und oberes Vorderteil rechte Seite unten. Alles feststecken und den Bügel auflegen. Übertragt nun noch die Markierungen eures Hakens. Hier startet ihr nun und näht einmal um den Beutel herum.


Kürzt eure Nahtzugabe - allerdings NICHT bei der offenen Stelle, wo ihr den Haken später durchschieben müsst. Diese Stelle dürft ihr noch versäubern, damit bei mehrmaligem ein und ausstecken des Hakens nichts ausfranst.


Das war es auch schon. Den Klammerbeutel wenden, Bügeln und den Kleiderbügel einschieben. Diese Variante ermöglicht es euch den Kleiderbügel jederzeit zu entfernen und den Beutel zu waschen.

Natürlich muss der Beutel nicht zwangsläufig für Klammern benutzt werden. Meine Probebienen haben wirklich schöne Variationen gezaubert, überzeugt euch selbst:

Haarspangenutensilo von happymama.de
Beutelparade von Alexandra

Eckige Variante von Annette
Runde Variante von Annette


Bunte Mischung von Sheila
Ein müdes Nilpferd von Andrea

Frühlingsmodel von Julia
Klammerbeutel aus Cord von Nicole
Und noch eine Julia hat gezaubert
Nochmal einen lieben Dank an alle meine Probebienen und nun wünsche ich allen spaß beim Nachnähen ;)
lg niLi

Sonntag, 16. Februar 2014

Spangen-Prinzessin

Zunächst mal: Frohes Neues Jahr.
Ach ist das alles lange her. Aber eher ging es auch leider nicht, niLi hat einfach mal Laptop und Rechner geschrottet *hust* Absolut unfassbar wie sehr man sich von der Außenwelt abgeschnitten fühlt, wenn man keine Möglichkeit mehr hat das Internet zu nutzen. ABER man hat endlich Zeit für Dinge, die sonst irgendwie immer nach hinten rutschen auf der geliebten To Do Liste.

Töchterchen hat Dank unserer netten Gene eine wunderschöne, oft kaum zähmbare Mähne auf dem Kopf. Damit diese einigermaßen in Form, oder aus dem Gesicht gehalten wird, hat Mami natürlich einen unzählbaren Vorrat an Klammern besorgt. Diese wollen aber irgendwo untergebracht werden. Erst war es ein simples Organza-Deko-Band was im Bad hing, dann ein Täschchen, und je mehr Spangen es wurden, desto weniger wusste Mami wohin damit.

Hier die Lösung und gleichzeitig ein neues Freebook für euch: Die Spangen-Prinzessin ♥

Ihr braucht:
  • Nähmaschine, farblich passendes Garn, Schere
  • Stoffe für Gesicht, Haare und Krone
  • Band zur Aufhängung (hier Zackenlitze)
  • Füllmaterial
  • Zierbänder und Perlen zum Verschönern
  • Zirkel oder Runden Gegenstand (bei mir 11cm Durchmesser)
  • Vlies oder ähnliches zum Verstärken


Zunächst braucht ihr drei kreisrunde Stoffstücke, das Material bleibt euch selbst überlassen. Ich habe Baumwolle und Leinen gewählt. Zwei Teile sind das Gesicht, ein Teil ist für die Frisur gedacht. Dieses Stück wird halbiert und eine Hälfte dürft ihr direkt "frisieren" - den Pony. Schneidet ihn dafür in Form, ich habe einen Mittelscheitel gewählt ;)



Das Gesicht könnt ihr nun bereits vorbereiten. Hierfür legt ihr den Pony auf und "appliziert" ihn mit einem nicht zu breiten & langen Zick-Zack Stich auf dem Gesicht. Zeichnet das Gesicht der Prinzessin vor und näht mit einem noch schmaleren und kürzerem Zick-Zack Stich eure Linien nach. Ich empfehle ein Stück Haushaltstuch unter das Stück Stoff zu legen, so läst es sich besser drehen und wenden beim Applizieren.
Kleiner Tipp: Wer sich noch nicht ans applizieren traut oder keine krummen Linien riskieren will, kann das Gesicht auch mit Textilstiften oder Acrylfarbe aufmalen. Die Augen könnten zum Beispiel auch aus Knöpfen gemacht werden.


Bevor ihr den hinteren Teil eurer Frisur appliziert, braucht ihr den wichtigsten Teil unserer Prinzessin: Ihre Zöpfe. Hierfür benötigt ihr zwei lange Stoffstreifen, meine waren 10cm x 75cm lang. Die Länge könnt ihr wählen wie ihr wollt, macht sie dafür aber nicht zu schmal, sonst gibt es Schwierigkeiten beim Wenden.
LFaltet sie nun der Länge nach rechts auf rechts und näht eine Längsseite und eine kurze Seite spitz (als Zopfende) zusammen. Kürzt die Nahtzugaben, wendet die Stoffe und legt sie mit der offenen Seite unter das hintere Haarteil auf den Hinterkopf. Lasst dabei rechts und Links Platz, damit sie später beim zusammennähen der Kopfhälften nicht in die Naht geraten. Und nun wie beim Pony auch mit einem Zick-Zack Stick die Haare auf den Hinterkopf applizieren.


Die Krone soll den Nagel oder Haken, an dem die Prinzessin später aufgehangen wird verdecken. Diese ist in meinem Fall auf zwei Lagen Bodentüchern appliziert und mit einer Zick-Zack Schere ausgeschnitten.Sie ist unten 6cm breit, oben 9cm und inkl dem Stück unter der Naht 8cm hoch. Ihr könnt sie aber gerne aus zwei Stücken Stoff, rechts auf rechts nähen und wenden.Macht dabei die Spitzen nicht zu eng, sonst sieht es nach dem Wenden evtl unschön aus. Verstärkt sie außerdem, da sie sonst nicht richtig steht.


Nun legt ihr die Sachen wie folgt aufeinander: Gesicht rechte Seite nach oben, Krone rechte Seite nach unten, Band zur Aufhängung, (Band und Krone müssen nach unten zeigen!) Hinterkopf rechte Seite nach unten. Das Zusammennähen ist etwas fummelig, aber machbar. Legt einen Zopf auf die gegenüberliegende Seite, so dass ihr etwa dort wo der Hals anfangen müsste nach oben um den Kopf herumnähen könnt.
Bei der Aufhängung solltet ihr vielleicht ein paar Stiche vor und zurück machen, um noch mehr Sicherheit zu verleihen. Wenn ihr auf der anderen Seite angekommen seid, legt ihr beide Zöpfe nach unten (wo der Hals wäre) und näht bis zur anderen Halsseite zu. Die Zöpfe gucken nun aus der Wendeöffnung.


Schneidet die Nahtzugabe zurück (das Band würde ich nicht kürzen, dann geht ihr erneut sicher, dass die Prinzessin nicht vom Nagel rutscht) und wendet das gute Stück. Nun füllt ihr den Kopf und näht ihn mit einem Matrazenstich zu.

Für den Feinschliff kann man noch Perlen oder Strasssteine auf der Krone anbringen und Schleifen in die Zöpfe binden.


FERTIG!!!! Ich hoffe euch gefällt die Spangen-Prinzessin wie uns.
Ich würde mich sehr über Bilder eurer Werke, sowie Likes und Kommentare auf meiner Facebook Seite freuen → niLi auf Facebook

lg eure niLi

Freitag, 27. Dezember 2013

Glücksraketen

Ich weiß ich hatte bereits beim letzten Post geschrieben, es würde sich um mein letztes Freebook dieses Jahr handeltn, aber ganz ehrlich - das war auch so geplant! ;)

Der Weihnachtsstress ist nun in die Vergangenheit gerückt, jetzt fehlt der letzte Streich: Silvester. Seit wir unsere Mäuse haben, feiern wir natürlich nicht mehr so wie früher, aber ein paar Besonderheiten müssen trotzdem sein. Unser Brauch ist die Glücksrakete. Jedes Familienmitglied erhält einen Zettel und Stift und schreibt seine Wünsche fürs neue Jahr auf. Die Zettel werden je an eine Rakete geklebt und diese werden dann als erste in den Himmel geschossen.

Diese Glücksraketen hier werden allerdings ein klein wenig anders. Sie sollen als kleines Geschenk für eure Partygäste dienen, gefüllt mit euren besten Wünschen (und vielleicht etwas Konfetti??? :D )



Ihr braucht:
  • Nähmaschine, fabrlich passendes Garn, Schere
  • Stoffe in "silvestrigen" Farben, oder zB Reste
  • Papier und Stift für SM und Wünsche
  • Kordel, Nylonband, Zackenlitze etc 



Los geht's: Zunächst zeichnet ihr euch euer Schnittmuster frei auf einen Zettel, ihr dürft auch gern Lineal und/oder Geodreieck zur Hand nehmen. Ausschneiden und auf euren Stoff übertragen, 2 mal. Den unteren Teil der Rakete übertragt ihr ebenfalls auf ein Stück Stoff, auch hier, plus Nahtzugabe. Dieses Stück wird einmal gefaltet.
(Ich habe eine Version aus Filz genäht, da brauchte ich keinen Stoff im Bruch. Ihr könnt auch bei Baumwolle Schrägband nehmen, dann braucht ihr auch nicht die ganze Länge.)



Legt die Raketenteile rechts aus rechts und dazwischen den Teil für das Täschchen. Beim Nähen bitte am Anfang und am Ende verrüegeln. Einmal um die Rakete herumnähen, dabei den unteren Teil komplett offen lassen.

Ausschneideplan - Ecken kürzen bzw einschneiden!



Wenden und füllen. Solltet ihr das Täschchen verziert haben, bzw es eine Vorder und Rückseite haben, muss die Rückseite (also der spätere Innenteil) nach außen zeigen. Nun legt ihr eure Zündschnur zwischen Täschchen und Rakete und näht sie unten zu.




Schneidet die Ecken ab und stülpt nun das Täschchen auf die andere Seite der Rakete. Beschreibt ein kleines Zettelchen, rollt oder faltet es zusammen und steckt es ins Täschchen. FERTIG
Ihr könnt die Rakete auch auf ein Holzspießchen stecken und in einen Blumentopf mit Klee stecken?!


Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachnähen und Verschenken auf eurer Party. Feiert schön und rutscht gut ins neue Jahr!

LG niLi